Der Start des 49. TCS New York City Marathon ist traditionell in Ford Wadsworth auf Staten Island. Früh morgens um 05:45 Uhr war bereits Treffpunkt in der Hotel Lobby, um mit einem gecharterten Bus pünktlich gegen 06:00 Uhr in Richtung Staten Island losfahren zu können. Am Vorabend wurde noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass der Bus pünktlich starten wird, da die Verrazzano-Narrows Bridge gegen 08:00 Uhr für Kraftfahrzeuge geschlossen wird. Gegen 07:00 Uhr sind wir dann eingetroffen.
Gestartet wurde an diesem Morgen in vier Wellen um 09:40, 10:10, 10:35 und 11:00 Uhr. Jede Welle war wiederum unterteilt in drei Startbereiche mit aufsteigender Startnummer, Blue, Orange und Green. Jeder Läufer musste sich dann gemäß der Startnummer in die gleichfarbigen Villages begeben. Dort gab es ausreichend zu essen und zu trinken und konnte dort auch seinen Plastikbeutel abgeben. Ich war im orangenen Startbereich eingeteilt und mein Startzeitpunkt war auf 10:10 Uhr geplant. Der Morgen war mit 6 Grad ordentlich frisch, so dass man gut daran tat, Kleidung oder Ponchos mitzunehmen, die dann als Spende in eine der vielen Behälter geworfen werden konnte. Die Nervosität stieg dann zusehends und von 09:30 Uhr bis 09:50 Uhr war dann mein Startbereich geöffnet, so dass ich mich dorthin begab. Kaum angekommen wurde der Bereich geöffnet und der Tross begab sich in Richtung Brooklyn Bridge. Dort angekommen wurde noch ordentlich Partystimmung gemacht und mit einem lauten Konfettiregen der Start der orangenen Gruppe eingeläutet.
Gleich die erste Meile hatte es in sich, hier galt es langsam anzugehen, da man längere Zeit ziemlich unbeweglich im Startbereich stand. Nach Überquerung der Verrazzano-Narrows Bridge ging es flach voran durch Brooklyn die Fourth Avenue bis man bei mile 8 auf die Flatush Avenue traf, um diese zu überqueren und dann der Lafeyette Avenue folgte. Nach mile 9 macht man einen Linksabbiegung und dann hinauf über Williamburg zur zweiten Brücke, der Pulaski Bridge, zwischen mile 13 und 14. Eine unglaubliche Stimmung, die die Läufer bis dahin begleitete. Anfeuernde Menschenmassen am Straßenrand, die abwechselnd „Good job“, „You guys are amazing“ oder „Run stranger run“ riefen.
Dann ging es weiter zur nächsten Brücke um den East River in Richtung Manhattan zu überqueren, die Queensborough Bridge. Bei mile 16 ging die Strecke weiter zur First Avenue Manhattans. Die Oberschenkel wurden bereits fester, aber die Zuschauer ließen einen geradezu über die Straße fliegen. Dann weiter nach Norden über eine leicht wellige Strecke, die einiges an Energie raubte. Zwischen mile 19 und 20 überquerte ich die Willis Ave Bridge und erreichte die Bronx. Mittlerweile bei mile 21 angekommen wurden die Beine schwerer und es ging wieder über die Madison Ave Bridge hinein nach Harlem. Hinunter in Richtung Central Park South über die Fifth Avenue. Mile 22 und dann mile 23 auf eine einigermaßen flachen Strecke. Die Zuschauerzahlen stiegen nochmals an. Es ist allerdings noch nicht zu Ende, es sind noch etwas über 5 Km zu laufen. Jetzt hieß es die Stimmung aufzusagen, locker bleiben und nicht verkrampfen. Jetzt kann mir den Zieleinlauf keiner mehr nehmen. Central Park South, linksseitig das Plaza Hotel, dann rechts, die 59. Straße bis zum Columbus Circle am anderen Straßenende, noch einige hundert Meter bis zum Taven on the Green, die Gegend hier kannte ich schon vom 5k Lauf. Dann die letzten Meter und rein ins Ziel. I´ve got it! Great and Awesome!“